Wie schützt man Kinder vor der Sonne?

Wie Babys und Kinder am besten vor UV-Strahlung geschützt werden: Hier der Überblick sowie wertvolle Hinweise von der Kinderärztin Dr. med. Snježana-Maria Schütt.

Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern weist einige Besonderheiten auf, die beim Sonnenschutz berücksichtigt werden müssen.

Hier die wichtigsten Hinweise und Tipps unserer Expertin Dr. med. Snježana-Maria Schütt, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin.

Den besten Schutz gegen Sonnenschäden an der Haut bieten UV-Kleidung, Schatten und Sonnencreme. In genau dieser Reihenfolge. Bei Kindern grundsätzlich immer Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor von mind. 30 verwenden. Die Sonnencreme sollte möglichst frei sein von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen, Nanopartikeln, Parabenen sowie bedenklichen Substanzen.

Wie schützt man Kinder vor der Sonne?
Dr. med. Snježana-Maria Schütt
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin

Was ist der beste Schutz vor Sonne und UV-Strahlung bei Kindern?

  • Um die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern durch chemische Produkte nicht zusätzlich zu belasten und dennoch einen Sonnenschutz zu gewährleisten, sind allgemeine Sonnenschutztipps besonders wichtig:
  • Grundsätzlich am besten im Schatten aufhalten, aber auch hier bitte VORSICHT, denn Schatten bedeutet nicht automatisch, dass man dort vor der UV-Strahlung geschützt ist. Schutz im Schatten eines Baumes ist z.B. deutlich geringer als unter einem Sonnensegel mit UV-Schutz.
  • Direkte Sonneneinstrahlung und Mittagshitze (12-16 Uhr) meiden.
  • Textiler Sonnenschutz ist besonders wichtig: Achtung: auch hier darauf achten, dass es sich um Produkte mit UV-Schutz handelt; leichte Baumwollkleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen und/oder speziell UV-Schutzkleidung, Sonnenhut mit Nackenschutz, je nach Alter des Kindes Sonnenbrille mit UV-Schutz, Kinderwagen mit einem UV-Sonnensegel, Strandmuschel oder Sonnenschirm,
  • Auch mit textilem Sonnenschutz bzw. im Kinderwagen sollte die pralle Sonne gemieden werden, da die Gefahr der Überhitzung besteht.

Warum Sonnencreme im ersten Lebensjahr nur in besonderen Fällen?

  • Den besten Schutz gegen Sonnenschäden an der Haut bieten UV-Kleidung, Schatten und Sonnencreme. In genau dieser Reihenfolge.
  • Wenn sich eine direkte Sonneneinstrahlung nicht vermeiden lässt bzw. die Haut nicht bedeckt werden kann, sollten bei Babys und Kleinkindern mineralische Sonnenschutzcremes bevorzugt werden (häufig mit Zink, z.B. Zinkoxid; gut bekannter Wirkstoff, der auch entzündungshemmend wirkt und als Popocreme Verwendung findet; unbeliebt wegen Weißeleffekt); diese reflektieren die Sonnenstrahlung und dringen nicht in die Haut ein.
  • Bei Kindern grundsätzlich Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden (mind. 30)
  • Die Sonnencreme sollte möglichst frei sein von: Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen, Nanopartikeln, Parabenen sowie bedenklichen Substanzen.
  • Es sollte eine ausreichende Menge aufgetragen werden – ca. 1 Teelöffel jeweils für Gesicht, vorderer Brustkorb und Bauch, Rücken, Arme, Beine; Nacken nicht vergessen.
  • Regelmäßig nachcremen (alle 2 Stunden u/o nach dem Baden)
  • Bei Hauterkrankungen oder Allergien sollte man sich bei der Wahl der geeigneten Sonnenschutzcreme vom Haut- oder Kinderarzt beraten lassen. Das Gleiche gilt, wenn Kinder bestimmte Medikamente dauerhaft einnehmen müssen
  • Sonnencreme am Abend abwaschen und die Haut pflegen.

Besonderheiten der Haut bei Säuglingen und Kleinkindern

  • Die Hautoberfläche eines Säuglings ist im Verhältnis zum Körpergewicht relativ groß.
  • Die einzelnen Hautschichten (v.a. die oberste Hornschicht) und das Unterhautfettgewebe sind noch sehr dünn; außerdem sind sowohl der Säureschutzmantel der Haut als auch die Funktion der Schweiß- und Talgdrüsen noch nicht vollständig ausgereift.
  • Daher kann es über die Haut relativ schnell zu einem Verlust an Feuchtigkeit und, je nach Umgebungstemperatur, zu einem Verlust an Wärme bzw. einem Stau an Hitze kommen. Außerdem können schädigende und/oder allergieauslösende Inhaltsstoffe aus Pflege-/Sonnenschutzprodukten schneller in die Haut eindringen.
  • Die Bildung des Farbpigments Melanin in den Pigmentzellen der Haut ist noch sehr gering; es schützt die Haut vor der UV-Strahlung des Sonnenlichts und hängt zusätzlich von anderen Faktoren (wie z.B. Haut-/Augenfarbe) ab
  • Die Haut von Babys und Kleinkindern besitzt keinen bzw. nur einen sehr geringen Eigenschutz und ist besonders gefährdet, Sonnenschäden zu erleiden. Akut: Gefahr eines Sonnenbrandes = akute Verbrennung der Haut, die bleibende Zellschäden begünstigt. Langfristig: erhöhtes Risiko für die Entwicklung bösartiger Hauttumore (Hautkrebs).
  • Sonnenbrände sollten daher in jedem Alter vermieden werden!
  • Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt: Kinder unter 2 Jahren sollten der direkten Sonneneinstrahlung nicht ausgesetzt werden.

Experten-Tipps

Redaktion

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