Kontroverse Erziehungstipps

Welche weit verbreiteten Erziehungstipps sind besonders umstritten?
Warum stoßen klassische Methoden wie „Schreien lassen“ und „Ein Klaps hat noch niemandem geschadet“ auf so viel Kritik?

Die Mama Community WUNSCHKIND, eine der größten im deutschsprachigen Raum, hat auf Facebook die Frage gestellt, welchen weit verbreiteten Erziehungstipp ihre Mitglieder infrage stellen. Die Antworten sind vielfältig und zeugen von einer lebhaften Debatte rund um traditionelle und moderne Erziehungsmethoden. Hier sind die Hauptpunkte und kontroversen Meinungen zusammengefasst.

Schreien lassen: Ein viel diskutiertes Thema

Ein häufig erwähnter und stark kritisierter Erziehungstipp ist das „Schreien lassen“ von Babys. Viele Mitglieder, darunter Anna, Inger und Bea, lehnen diese Methode entschieden ab. Anna betont, dass ihr Sohn weiß, dass sie immer da ist, wenn er sie braucht. Bea fügt hinzu, dass das Lesen des „Briefs eines Babys, das schlafen lernen soll“ sie zum Weinen gebracht hat, was die emotionale Belastung verdeutlicht, die diese Methode mit sich bringen kann. Hingegen kommentiert Michaela, dass zu viel Nachsicht zu einem Anstieg von Straftaten geführt hat.

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Gewalt und körperliche Bestrafung

Der Einsatz von Gewalt in der Erziehung wird von vielen als inakzeptabel angesehen. Alexa verurteilt es scharf, Respekt durch Gewalt einfordern zu wollen. Vicky und Kathi stimmen dem zu und bezeichnen Aussagen wie „Ein Klaps hat uns auch nicht geschadet“ als gefährlich. Diese Kommentare spiegeln eine deutliche Ablehnung körperlicher Bestrafung wider und unterstützen eine gewaltfreie Erziehung.

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Essen und Ernährung

Ein weiteres kontroverses Thema ist die Nahrungsaufnahme. Schoko Bon und Antje kritisieren den Zwang, alles aufzuessen, was auf den Tisch kommt. Schoko Bon macht diese Regel für ihr eigenes Übergewicht verantwortlich und möchte diese Erfahrung ihrer Tochter ersparen. Nina hebt hervor, dass strikte Ernährungsregeln, wie zuckerfreie oder vegane Ernährung bei kleinen Kindern, oft zu extrem sind und nicht immer notwendig.

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Schlafgewohnheiten und Schlaftraining

Die Diskussion über Schlafgewohnheiten ist ebenfalls präsent. Kommentare von Carline und Jasmin zeigen, dass der Druck, Kinder frühzeitig allein schlafen zu lassen, als unnötig empfunden wird. Dominique ergänzt, dass Kinder nicht ins eigene Bett gehören, solange sie noch das Bedürfnis nach Nähe haben. Tamara kritisiert Schlaftraining, das oft als Lösung für Schlafprobleme propagiert wird, als unnötig und potenziell schädlich.

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Anti-Autoritäre vs. Autoritäre Erziehung

Si Ri und Christine beleuchten den Wandel von autoritärer zu antiautoritärer Erziehung. Si Ri plädiert für eine „goldene Mitte“, in der Regeln und Grenzen gesetzt werden, ohne dass Gewalt angewendet wird. Dies steht im Gegensatz zu einer völlig freien Erziehung, die von einigen Mitgliedern als nachteilig angesehen wird. Christine hingegen stellt die antiautoritäre Erziehung infrage und sieht darin keinen positiven Ansatz.

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Kommentare von Kinderlosen

Einige Mitglieder, wie Monika und Nicky, äußern sich kritisch gegenüber Erziehungstipps von kinderlosen Menschen. Sie empfinden diese oft als unangemessen und nicht fundiert. Dies zeigt eine gewisse Skepsis und das Bedürfnis, Ratschläge nur von erfahrenen Eltern anzunehmen.

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Umgang mit Emotionen und Kommunikation

Die Wichtigkeit, Kinder in ihren Emotionen zu unterstützen, wird von vielen betont. Anna möchte, dass ihr Sohn lernt, mit seinen Gefühlen umzugehen, und lehnt den Satz „Jungs weinen nicht“ ab. Tina beschreibt, wie sie ihrem Sohn erlaubt, seine Gefühle auszudrücken und immer nachfragt, warum er wütend oder frustriert ist, um gemeinsam Lösungen zu finden.

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Fazit

Die Kommentare der WUNSCHKIND-Community zeigen eine klare Tendenz zu einer liebevollen, verständnisvollen und gewaltfreien Erziehung. Die Ablehnung von überholten und strengen Methoden ist deutlich, während eine Balance zwischen Regeln und Freiheit als ideal angesehen wird. Kontroversen bleiben jedoch bestehen, insbesondere in Bezug auf den richtigen Umgang mit Disziplin und Emotionen. Wichtig ist, dass Eltern auf ihr Bauchgefühl hören und individuell auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen.


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Redaktion

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